Die Obstbaumalleen
Im Botanischen Volkspark Pankow sind kulturlandschaftliche Strukturen über mehr als hundert Jahre nahezu unverändert erhalten geblieben. Eines dieser wertvollen Elemente der Barnimer Kulturlandschaft stellen die Obstbaumalleen dar, die Ende des 19. Jahrhunderts großräumig als Begleitbepflanzung an den Dämmen entlang der Rieselfelder entstanden sind.
Im Rahmen der Maßnahmen des Umweltentlastungsprogramm Berlin im Botanischen Volkspark Pankow wurden 2014-2015 die Obstbaumalleen zum Schutz ihres gartendenkmalhistorischen Wertes revitalisiert und ergänzt. Im Vordergrund steht die Erhaltung des Landschaftsbildes und der Sortenvielfalt, demnach ist eine Ertragsoptimierung der Bäume zweitrangig.
Der Obstbaumbestand im Botanischen Volkspark setzt sich aus 120 Apfel-, 32 Pflaumen- und 20 Kirschbäumen zusammen. Bei den Apfelbäumen beispielsweise wurden drei Alterskategorien festgestellt: 80jährige Altbäume, 30-jährige Vollertragsbäume und 15-jährige Jungbäume. Dem entsprechend stellte der Pomologenverein Brandenburg-Berlin e.V. ein Revitalisierungskonzept, das ebenfalls altersgerechte Schnittmaßnahmen, Behandlung von Stabilitätsproblemen und Pilzbefall bis hin zu Versorgung von Höhlungen und Wunden vorsieht.
Folgende Entwicklungsmaßnahmen sind u. a. durchgeführt worden:
- ökologisch verträgliche Alt-, Totholzentfernung
- Erhaltungs- bzw. Revitalisierungsschnitt
- Nachpflanzung unter Berücksichtigung alter und regionaler Sorten
- Verjüngungsmaßnahmen für die Altbaumalleen
- Maßnahmen gegen Wildverbiss, Fegeschäden
Zum Schutz des Baumbestandes vor Schadorganismen wurden darüber hinaus Totbäume entfernt. Vorhandene Lücken in den Alleen wurden mit Bäumen aus regionalen, in den 1910er Jahren üblichen Sorten nachgepflanzt. Ziel ist, die vorhandene Sortenvielfalt zu erhalten und den botanischen Charakter des Volksparks zu betonen.