Mauerpark

Entwicklung

Vom Niemandsland zum Berliner Lieblingsort

Das Gelände des heutigen Mauerparks wurde in der Vergangenheit auf vielfältige Weise genutzt: als Exerzierplatz, als Güterbahnhof und 1961-1989 als Teil des Grenzstreifens rund um die Berliner Mauer. Im Westen ein buntes Gewerbegebiet am damaligen Stadtrand, im Osten der Todesstreifen.

Die Entwicklung des Mauerparks wird durch Grün Berlin seit Anfang der 1990er Jahre begleitet. Zunächst ging es um die Etablierung des Mauerparks auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost- und Westberlin. Auf Grundlage des Entwurfs des Landschaftsarchitekten Professor Gustav Lange und nicht zuletzt durch das Engagement vieler Bürger*innen der umliegenden Kieze und mit Mitteln der Allianz Umweltstiftung konnten Teilflächen des ehemaligen Grenzstreifens zum heutigen Mauerpark entwickelt werden. Der erste Teil, bestehend aus der zentralen Wiese, dem Sonnenhügel am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und dem Birkenwäldchen, wurde 1994 fertiggestellt. In den folgenden Jahren wurde der Park Richtung Norden erweitert. Dort hatte sich die Jugendfarm Moritzhof angesiedelt, die heute ein wichtiger Teil des kulturellen Angebots im Mauerpark ist.

Qualifizierung des ursprünglichen Mauerparks

Seit seiner Eröffnung 1994 hat der Mauerpark eine rasante Entwicklung erlebt. Steigende Besucherzahlen, neue Nutzungsformen und ein wachsendes Bedürfnis nach Grün machen die behutsame Weiterentwicklung des Bestandsparks notwendig. Grün Berlin übernimmt diese Aufgabe seit 2018 – gemeinsam mit dem Bezirk und den Menschen vor Ort.

Ein überarbeitetes Wegenetz, neues Mobiliar, zusätzliche Spielangebote und ein teilautomatisiertes Bewässerungssystem sorgen für mehr Komfort und geringere Pflegekosten. Rund 16 Millionen Euro aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ sichern die Finanzierung bis 2027.

Die Maßnahmen stärken nicht nur die Infrastruktur, sondern erhalten auch den offenen, kreativen Charakter des Parks. Musik, Kunst und Nachbarschaft bleiben fester Bestandteil – ebenso wie ökologische Aspekte: neue, klimaresiliente Pflanzungen, Entsiegelung und Biodiversität machen den Park fit für die Zukunft.

Daten & Fakten zur Qualifizierung des ursprünglichen Mauerparks

Das Bild zeigt eine Gruppe Jugendlicher auf der Wiese vor dem Hügel im Mauerpark.
© Andy Rumball

Erweiterung mit Weiblick

Mit der Erweiterung um 7,5 Hektar wurde 2020 ein neues Kapitel für den Mauerpark aufgeschlagen. Die zusätzliche Fläche hat dringend benötigten Freiraum im Brunnenviertel geschaffen – und verbindet Wedding und Prenzlauer Berg auf neue Weise.

Die Planung entstand in Kooperation mit der „Bürgerwerkstatt Mauerpark-Fertigstellen“ und basiert auf einem Entwurf von Prof. Gustav Lange. Die Ergebnisse: pflegeleicht, langfristig tragfähig, wirtschaftlich durchdacht und sozial wirksam.

Die neuen Flächen setzen bewusst auf ruhigere Nutzungen. Rasen, Spiel- und Gartenbereiche bieten Raum für Begegnung, Bewegung und Selbstgestaltung. Gleichzeitig erinnern gestalterische Elemente wie der rekonstruierte Mauerverlauf und die Ausstellung historischer Fundstücke an die Geschichte des Ortes.

Robuste Grünstrukturen, schattenspendende Bäume und durchlässige Beläge sichern die Resilienz – auch unter veränderten klimatischen Bedingungen.

Video zur Mauerpark-Erweiterung

Historische Funde: Fahrzeugsperre und Fluchttunnel

Im Rahmen von Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe wurden Anfang 2018 am Eingang des Mauerparks an der Eberswalder Straße Überreste der ehemaligen Grenzanlagen zwischen Ost- und Westberlin gefunden: Eine Fahrzeugsperre, welche die Flucht per Auto oder LKW aus der ehemaligen DDR verhindern sollte sowie der Eingang zu einem Fluchttunnel. In Anknüpfung an die Gedenkstätte Berliner Mauer wurde eine Ausstellung der Funde auf dem neu entstandenen Vorplatz zwischen Schwedter Straße und dem Eingang des Mauerseglers konzipiert. Hierfür wurden die Planungen für die Erweiterung des Mauerparks noch einmal überarbeitet. Die Ausstellung ist seit dem 9. November 2020 für alle Besucher*innen zugänglich.