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Der Flughafen Tempelhof
Die Flughafen-Anlage wurde in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet. Als „Weltflughafen“ sollte er die Macht des NS-Regimes demonstrieren und zugleich alle Anforderungen an einen modernen Verkehrsbau erfüllen.
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Der US-Amerikanische Luftwaffen-stützpunkt
Bis zum Abzug der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs war der Flughafen Tempelhof Stützpunkt der US-amerikanischen Luftstreitkräfte. Gebäude und Gelände waren in die amerikanische Militärbasis und den Zivilflughafen geteilt.
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Columbia-Haus
Die ehemalige preußische Militär-Arrestanstalt wurde 1933 Gestapo- Gefängnis und 1934 bis 1936 das einzige offizielle KZ auf Berliner Boden, eine der schlimmsten Folterstätten mit mehr als 8.000 politischen Gefangenen.
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Zwangsarbeiter-lager
Hier lebten 1944 etwa 2.400 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter schlechtesten Bedingungen in einem Barackenlager. Sie mussten in den Flughafenhallen und Hangars in der Rüstungsproduktion arbeiten oder Kriegsflugzeuge reparieren.
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Ausflugsziel Tempelhofer Feld
Seit dem Ende des 18. Jh. war das Tempelhofer Feld ein beliebtes Ausflugsziel. Erst die Anlage des ovalen Flugfelds für den neuen Flughafen setzte in der NS-Zeit den vielfältigen Freizeitaktivitäten der Ausflügler ein Ende.
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Luftschiffer und Anfänge der zivilen Luftfahrt
Als militärisches Aufmarsch- und Übungsgelände war das Tempelhofer Feld Schauplatz früher Flugversuche. Die Aufrüstung im Ersten Weltkrieg brachte den entscheidenden Fortschritt für die Zivilluftfahrt und das Tempelhofer Feld.
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Der erste Flughafen
Der erste, 1923 eröffnete Flughafen wurde rasch zum Luftkreuz mit dem größten Passagieraufkommen in Europa. Im Zweiten Weltkrieg war er Standort der Rüstungsproduktion; Anfang der 1950er Jahre wurde er abgetragen.
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Garnisonfriedhof
Der Garnisonfriedhof grenzte nordöstlich an das Tempelhofer Feld. Angelegt 1861, lag er damals vor den Toren der Stadt. Im Laufe der Zeit wurde er mehrfach erweitert und Standort monumentaler Kriegerdenkmäler.
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Islamischer Friedhof
Am Fuße der Moschee liegt der älteste islamische Friedhof Deutschlands. Ali Aziz Efendi, erster „ständiger Gesandte der Hohen Pforte“ in Preußen wurde 1798 auf der Tempelhofer Feldmark beigesetzt und später hierher umgebettet.
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Sportgelände
Von 1830 bis 1867 befand sich hier die damals bedeutendste Pferderennbahn für Berlin und Umgebung. Seit den 1880er Jahren war das Tempelhofer Feld Trainings- und Spielort der ersten Berliner Fußballvereine.
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Sportpark Neukölln
Der Sportpark Neukölln lag inmitten von Grünanlagen entlang der Oderstraße. Das Stadion, Übungsplätze für Hockey, Fußball und Leichtathletik und Kinderspielplätze fanden großen Zuspruch im damaligen Arbeiterbezirk Neukölln.
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Kinderluftbrücke
Mit der „Kinderluftbrücke“, initiiert von deutschen Hilfsorganisationen, flogen in den Jahren 1953 bis 1957 etwa zehntausend Kinder aus bedürftigen Familien in die Bundesrepublik zur Erholung bei Gasteltern oder in Kinderheimen.
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Die Kulturlandschaft
Der Name „Tempelhofer Feld“ geht auf die Tempelritter zurück. Bald nach 1200 hatten sie im heutigen Alt-Tempelhof einen Ordenssitz gegründet. Ihr Gebiet erstreckte sich im 13. Jh. von Marienfelde bis zum heutigen Mehringplatz.
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Luftbrücke für DPS
Während der Berlin-Blockade 1948–49 flogen Transportmaschinen der Luftbrücke 5.536 jüdische Männer, Frauen und Kinder nach Frankfurt am Main. Sie hatten bis dahin als „Displaced Persons“ im amerikanischen Sektor gelebt.
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Blockade und Luftbrücke 1948/49
Auf die Blockade West-Berlins durch die Sowjetunion reagierten die West-Alliierten mit einer „Luftbrücke“. Zur Versorgung der Bevölkerung transportierten Flugzeuge mit 278.000 Einsätzen mehr als 2,1 Millionen Tonnen Fracht nach West-Berlin.
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Zivilflughafen
Tempelhof war ein geteilter Flugplatz im geteilten Berlin – militärisch genutzt vom US-amerikanischen Army Aviation Detachment und Zivilflughafen für die Berliner*innen. Bis zu seiner ersten Schließung 1975 galt er als ihr „Tor zur Welt“.
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Exerzierplatz der Berliner Garnison
Ab 1722 diente das Tempelhofer Feld dem Militär für Paraden und Manöver. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und den folgenden Rüstungsbeschränkungen verlor das Feld seine Funktion als militärisches Übungsgelände.
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Massenkund-gebung
Am 1. Mai 1933 feierte das NS-Regime den „Tag der nationalen Arbeit“ auf dem Tempelhofer Feld mit einem seiner ersten und größten Massenaufmärsche. Am Tag darauf wurden die freien Gewerkschaften zerschlagen.
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Gartenstadt Neu-Tempelhof
Nach englischem Vorbild entstand 1920 bis 1928 eine städtebauliche Anlage mit öffentlichem Grün, Nutzgärten und Gemeinschaftseinrichtungen. Den Namen „Fliegerviertel“ mit Straßennamen von Piloten erhielt die Gartenstadt in der NS-Zeit.
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Fluchtpunkt Tempelhofer Feld
Zwischen 1950 und 1961 kamen monatlich viele tausend Menschen aus Ost-Berlin und der DDR nach West-Berlin. Die große Mehrzahl verließ die Halbstadt wenig später vom Flughafen Tempelhof in Richtung Frankfurt am Main.