Landschaftspark der Tegeler Stadtheide

Eine große Idee lernt fliegen

Hier entsteht ein völlig neuartiges Stück Stadt. Ein Areal, das man in seiner großen zukünftigen Gesamtheit betrachten muss, um zu verstehen, was so außergewöhnlich an ihm sein wird. Wo in Tegel früher die Flugzeuge starteten und landeten (1948 zum ersten und 2020 zum letzten Mal), wo in stärksten Zeiten bis zu 24 Millionen Reisende pro Jahr abgefertigt wurden – an diesem Ort im Nordwesten Berlins wird beispielhaft eine Vision realisiert, wie Mensch und Natur in Zukunft am besten miteinander leben können. Wie sich Wohnen und soziales Leben, Freizeit, Gewerbe und Forschung unter den Grundprinzipien von Nachhaltigkeit und Resilienz harmonisch zusammenbringen lassen.

Grün Berlin ist in diesem Zusammenhang für eines der zentralen Projekte zuständig: die Gestaltung und den Betrieb des zukünftigen Landschaftsparks der Tegeler Stadtheide. Das perspektivisch rund 190 Hektar große Gebiet erstreckt sich um die drei Kilometer lange und 60 Meter breite Start- und Landebahn des früheren Flughafens herum – ein innerstädtischer Freiraum, der einzigartige Möglichkeiten für Erholung, Freizeit und Sport, Forschung und Bildung sowie als klimaresilientes Ökotop bietet. Es entsteht ein neuer Typus Park, der harmonisch eingebettet in schützenswerte Natur, die Metropole Berlin noch lebenswerter machen wird.

Kooperationspartner

  • Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
  • Bezirksverwaltung Reinickendorf
  • Tegel Projekt GmbH

Die Meilensteine stehen fest

Die Agenda von Grün Berlin zur Entwicklung des Geländes wird in den kommenden Jahren konsequent von Ziel zu Ziel schreiten. Ab dem Frühjahr 2024 finden erste öffentliche Führungen zur Freiraumplanung statt, zudem hat die Entwurfs- und Genehmigungsplanung begonnen, die Ende2025 vollendet sein wird. Die Untersuchungen zur Beseitigung von Kampfmittelresten, mit denen der Boden teilweise durchsetzt ist, werden schon im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Dabei sorgt die ökologische Baubegleitung dafür, dass die Eingriffe tier- und pflanzenschonend erfolgen. Im Sommer 2025 beginnen dann die Ausführungsplanungen, die voraussichtlich bis Herbst 2026 dauern werden. Anschließend können die Bauarbeiten starten.

Das Netzwerk steht im Vordergrund

Die Funktion, die das Areal in Zukunft als Transformationsraum und bedeutsames Bindeglied in der Gesamtschau spielen wird, ist mit Blick auf das Gesamtprojekt „Nachnutzung Tegel“ besonders bemerkenswert. Um die Synergien hier möglichst optimal zu gestalten, wirkt Grün Berlin im Prozess eng mit der Tegel Projekt GmbH zusammen. Diese ist ebenso ein landeseigenes Unternehmen, das die Gesamtentwicklung der zwei großen Stadtentwicklungsprojekte auf dem Gelände verantwortet: den im Süden an den Landschaftsraum angrenzenden Forschungs- und Industriepark Urban Tech Republic (UTR) für rund 20.000 Beschäftigte und 5.000 Studierende sowie das östlich benachbarte Wohngebiet Schumacher Quartier mit perspektivisch über 5.000 Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen.

Der Landschaftsraum ist dabei einerseits ein integraler Bestandteil des Gesamtprojekts, schafft aber zusätzlich durch die ökologische Qualifizierung des Raums die erforderliche Kompensation für die Baumaßnahmen der UTR und des Schumacher Quartiers. Vor dem Hintergrund immer weniger vorhandener Flächen für ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Land Berlin ist dies ein mustergültiges Beispiel für nachhaltige Stadtplanung.

Zahlen & Fakten

  • Fläche (aktuell): ca. 152 Hektar
  • Investitionen: 48,5 Mio. €
  • Finanzierung Landesmittel, Ausgleichs- und Ersatzmittel
  • Voraussichtliche Eröffnung: 2029

Basis der großen Win-win-Situation

Der Austausch und das Schnittstellenmanagement zwischen Grün Berlin und Tegel Projekt begannen schon in der Phase der Projektanbahnung 2021. Inzwischen gibt es zwischen den Partnern regelmäßige Netzwerkkontakte sowie einen stetigen und zeitnahen Austausch von Daten, Arbeitsständen und Planungsdetails zu Fragen wie Landschaftsplanung, Liegenschaftsmanagement und vielem mehr. Auch an Smart-Nature-Projekten, in deren Rahmen die Flächenentwicklung strategisch mit dem Sammeln von Daten verknüpft wird, die unmittelbar für Forschung und Praxis genutzt werden können, arbeiten Grün Berlin und Tegel Projekt Hand in Hand.

Wie die Wechselwirkungen zwischen den Elementen des insgesamt rund 500 Hektar großen Flughafenareals unter anderem aussehen werden: Die Freizeit-, Aktivitäts- und Bildungsangebote im Freiraum zahlen direkt auf die Lebensqualität im Schumacher Quartier ein, ebenso auf die in den umliegenden Siedlungen. Der Landschaftsraum wiederum liefert den in der UTR beheimateten Institutionen wertvolle Daten sowie Grundlagen für Case Studies aller Art. Von den auf diese Weise generierten Erkenntnissen wird die Weiterentwicklung des Areals dann auch wieder selbst profitieren.

Quiz
Wie groß ist die Start- und Landebahn des früheren Flughafens?
Tipp: Die Antwort finden Sie im Artikel.
Fast! Richtig! Die Start- und Landebahn ist drei Kilometer lang und 60 Meter breit - um sie herum erstreckt sich der 190 Hektar große künftige Freiraum.

Ein Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit

Was verwandte Themen wie den effizienten Einsatz von Energie, nachhaltiges Bauen, umweltschonende Mobilität, Recycling, die vernetzte Steuerung von Systemen und den Einsatz neuer Materialien betrifft, befruchten sich die Projekte ebenfalls gegenseitig. Der Prozess wird sich produktiv in die Zukunft hinein fortsetzen – auch dann noch, wenn Bau- und Gestaltungsarbeiten finalisiert sind.

Dann wird im Landschafts- und Stadtraum der innovative und kreative Geist erlebbar, für den der Technikpionier und Namensgeber des früheren Flughafens Otto Lilienthal steht: Neugier und Forschungsinteresse treffen auf eine nachhaltige, zukunftsorientierte Grundhaltung, die alle Pläne und Prozesse prägt, und natürlich auch weitere Schritte, die Grün Berlin in Abstimmung mit Tegel Projekt gehen wird: die weitere barrierefreie Grundstücksentwicklung, die fortlaufende Erschließung der Flächen und die digitale, KI-gestützte Biotopkartierung. Wie Grün Berlin entscheidend daran mitwirkt, aus dem ehemaligen Airport einen umfassenden Erholungsraum für die Metropole Berlin und ein Schutzreservat für Flora und Fauna zu machen – das ist schon jetzt beispielhaft für nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung.