Das Bild zeigt die Innenansicht des Schaugewächshauses.
© Grün Berlin

Die denkmalgeschützten Schaugewächshäuser

Der Botanische Volkspark Pankow wurde als Schulgarten und Gärtnerei der Stadt Berlin bei Blankenfelde 1909 gegründet. Bis zum Jahr 1928/29 wurden zahlreiche Gewächshäuser gebaut, schon 1915 waren ca. 1.000 m2 unter Glas. Hier wurden Blüten und Schmuckpflanzen für die Garten- und Friedhofsverwaltungen mehrerer Bezirke und für das Rathaus und Stadthaus herangezogen.

Der Gebäudekomplex an der Hauptachse des Geländes, bestehend aus dem 1916 gebauten Flachgewächshaus und den beiden nun jeweils kopfseitig 1928 daran angebauten Hochgewächshäusern, eröffnete die Möglichkeit auch größere Bäume, Sträucher, Stauden und Sukkulenten aus verschiedenen Klimaregionen topographisch entsprechend gruppiert unterzubringen und in Schauhäusern zu präsentieren.

Mit der Übernahme des Geländes durch die Humboldt-Universität zu Berlin 1977 wurden die Schaugewächshäuser nur zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt. Wertvolle botanische Sammlungen konnten hier zusammengestellt werden, wie z. B. die Kuba-Sammlung, die heute im Botanischen Garten in Dahlem zu sehen ist. Bis zum 175. Jubiläum der Humboldt-Universität im Jahr 1984-85 wurden die meisten Gewächshäuser der Anlage instandgesetzt oder, wie das Tropenhaus, völlig neu gebaut. Nach der deutschen Wiedervereinigung gab die Humboldt-Universität ihre wissenschaftlichen Aktivitäten in Blankenfelde auf, 1994 wurde die botanische Anlage in eine öffentliche Grünanlage umgewidmet und unter Denkmalschutz gestellt.

Auf Initiative des Bezirks wurde 2005 die Rekonstruktion der Schaugewächshäuser beschlossen, vor allem aus der Notwendigkeit, die Bauwerksstabilität wiederherzustellen und die Energieeffizienz zu verbessern. In einem ersten Schritt wurde der Energieverbrauch durch die Anwendung von wärmegedämmten Verglasung und Profilen um 60% deutlich reduziert. Eine gut geregelte Wärmeversorgungstechnik und Gebäudeautomation mit integrierter Lüftung optimierten ebenfalls die Klimabedingungen in den einzelnen Gewächshäusern. Weiterhin sollte der Wassereinsatz zur Beregnung auf das aus Gärtnersicht für die Pflanzen am besten geeignete Regenwasser umgestellt werden.

Im Februar 2010 wurden die drei rekonstruierten Schaugewächshäuser für Besucher*innen wiedereröffnet.