Eine in den Boden eingelassene Tafel zeigt den ehemaligen Standort der Berliner Mauer an.
© Grün Berlin
Pressemitteilung

Berliner Mauerweg: Beginn der Baumaßnahmen am Jenbacher Weg

  • Berliner Mauerweg
  • Freitag, 14. Oktober 2022
  • Aufwertung des Mauerwegs zur Sicherung des einmaligen Erinnerungspfades für die Allgemeinheit wird fortgesetzt
  • Teilstück des Fernradweges Berlin-Leipzig wird erneuert
  • Nachhaltige Umsetzung durch Asphalt-Recycling  

Berlin, 14. Oktober 2022 - Heute, 14. Oktober 2022, starten weitere Bauarbeiten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des historischen Mauerwegs. Nach dem Bauauftakt am Schlesischen Busch im September in Treptow-Köpenick beginnen nun die Maßnahmen entlang des Grenzstreifens zwischen den Berliner Stadtteilen Marienfelde und Lichterfelde und der Brandenburger Gemeinde Großbeeren. Der südliche Bereich des Mauerwegs ist der zweite von insgesamt acht Teilbereichen des Mauerwegs, die in den kommenden Jahren vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin für das Land Berlin grundhaft erneuert werden. Mit den heute startenden Maßnahmen wird auch dieser Abschnitt des geschichtlichen Themenpfades erhalten und die Infrastruktur für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen bis zum Herbst 2023 verbessert. Vier Kilometer des aktuell 5,5 Kilometer langen Bauabschnitts Jenbacher Weg sind Teil des Fernradweges Berlin-Leipzig.

Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz: „Entlang des Mauerwegs können Besucher*innen besonders gut ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark die innerdeutsche Grenze in die Lebenswirklichkeit der Menschen in Berlin und Brandenburg hineingewirkt hat. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, diesen Erinnerungsort zu erhalten.“

Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH: „Nicht nur die Möglichkeit, hier ein wichtiges Stück deutsch-deutsche Geschichte für Anwohner*innen und Gäste aus aller Welt langfristig erlebbar zu machen, sondern auch die exemplarische Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus machen dieses Berlin-Brandenburg-Projekt zu einem ganz besonderen. Im Sinne einer Kultur des Nachhaltigen Bauens spielen neben den historischen auch die ökologischen Aspekte, wie Artenschutz und ressourcenschonender Umgang mit Materialien bei der Umsetzung eine wesentliche Rolle.“

Nachhaltige Umsetzung

Der südliche Teilbereich des Mauerwegs verläuft teilweise parallel zum Jenbacher Weg. Die Asphaltfläche entlang der ehemaligen Grenzanlage um West-Berlin weist durchgängig Schäden auf. In den kommenden 12 Monaten wird unter anderem der Wegebelag grundhaft erneuert. Verwendet wird dafür ressourcenschonender Recycling-Asphalt. Der alte Asphalt wird abgefräst und ebenfalls wieder dem Recycling-Kreislauf zugeführt. Darüber hinaus wird der vorhandene Unterbau aus Beton vor Ort zerkleinert, vermischt, verdichtet und aufgearbeitet als Unterbau für den neuen Weg wiederverwendet. Das spart Materialien sowie Transporte und zusätzlich wird der LKW-Verkehr rund um die Baustelle minimiert.

Die 5,5 Kilometer lange Strecke verläuft im Randbereich des Landschaftsschutzgebietes „Diedersdorfer Heide und Großbeerener Graben“. Bei der Umsetzung der Maßnahmen wird so weit wie möglich auf Eingriffe in Natur und Landschaft verzichtet und bauliche Maßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming abgestimmt. Die Durchführung der Arbeiten wird von einer ökologischen Bauüberwachung begleitet. So wurden zum Beispiel zum Schutz der Reptilien vor Ort, wie der Zauneidechse, die Bauzeiten in den betreffenden Bereichen außerhalb der Wanderzeiträume vorgesehen. In sensiblen Bereichen werden zusätzliche Reptilienschutzzäune aufgestellt.

Der östliche Teil des zu ertüchtigenden Abschnitts stellt gleichzeitig ein Teilstück des Fernradweges Berlin-Leipzig dar, der über ein kleines Teilstück des Jenbacher Weges und die Sondershauser Straße in Richtung Innenstadt führt. Die bislang nur als Provisorium existierende und unbefestigte Verbindung vom Mauerweg zum Jenbacher Weg wird in der Streckenführung ertüchtigt und befestigt. Auf rund 230 Kilometer verbindet der Fernradweg die Städte Berlin und Leipzig miteinander.

Aufgrund der bauabschnittsweisen Umsetzung kann jeweils ein Abschnitt des betroffenen Mauerwegs zur weiteren Nutzung offenbleiben. Entsprechende Umleitungen werden ausgeschildert.

Berliner Mauerweg

Eigentümer des zweiten Mauerwegabschnittes sind die Berliner Stadtgüter. Die Planung und Umsetzung der Ausbaumaßnahme Jenbacher Weg erfolgt in enger Kooperation mit dem landeseigenen Unternehmen. Der Berliner Mauerweg umfasst insgesamt etwa 160 Kilometer, 45 Kilometer entlang der östlichen Innenstadt sowie circa 115 Kilometer auf angrenzendem Brandenburger Gebiet. Bis Ende 2026 wird Grün Berlin nach aktuellem Planungsstand circa 13 Kilometer Strecke grundhaft erneuern und Schadstellen beheben.

Grundlage für die qualifizierende Ertüchtigung des Mauerweges ist der Senatsbeschluss aus dem Januar 2019 (S-1848/2019) „Gemeinsame Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs“. Für die Ertüchtigung des Berliner Mauerweges stehen bis Ende 2026 12,39 Mio. Euro brutto zur Verfügung. Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu 90% durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und zu 10% durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.

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