Berliner Mauerweg: Start der Bauarbeiten am „Grünzug am Buschgraben“
• Drittes Teilstück des Berliner Mauerwegs wird ertüchtigt
• Nachhaltige Sicherung der deutsch-deutschen Geschichte
• Mehr Aufenthaltsqualität für Berliner*innen und Gäste
Berlin, 3. September 2024 – Am heutigen Dienstag starten die bauvorbereitenden Maßnahmen für die Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs im Teilbereich „Grünzug am Buschgraben“. Die Qualifizierung des Abschnitts entlang des ehemaligen Grenzstreifens in Zehlendorf ist bereits das dritte Streckenstück zur bedarfsgerechten Ertüchtigung. Der gesamte Erinnerungsweg erstreckt sich auf rund 160 Kilometer und wird vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin für das Land Berlin verantwortet. Die Fertigstellung des Abschnitts ist für Sommer 2025 geplant.
Der 1,15 Kilometer lange Wegabschnitt erstreckt sich von der Machnower Straße bis zum dortigen Seniorenwohnheim und weist aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse und des historisch bedingten geringen Wegebaues durchgehend starke Wegeschäden auf. Nun wird er grundhaft erneuert, dafür mit einem neuen Belag nachhaltig und verkehrssicher hergestellt und wird anschließend durchgängig gut begeh- und berollbar sein. Bevor die Arbeiten starten, muss der Boden vorab umfangreich auf Schadstoffe und bautechnische Eignung beprobt werden. Der zuvor abgetragene Asphalt wird wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt.
Mehr Aufenthaltsqualität mit mehr Rücksicht auf die Natur
Im Rahmen der Maßnahmen werden an insgesamt fünf Standorten neue Sitzangebote mit neuen Möbeln geschaffen. Die besonders witterungsbeständig entwickelte Möbelfamilie besteht aus unbehandelten Eichenholzbalken aus der Region mit Sitzflächen aus verzinktem Stahl sowie einer Bank-Tisch-Kombination. Die Flächen um die Bänke werden mit Kleinpflaster befestigt. Aus Rücksicht auf den vorhandenen Baumbestand wird der Weg teilweise verschmälert, um so der Natur den notwendigen Raum zu lassen.
Der Abschnitt „Grünzug am Buschgraben“ zeichnet sich durch einige Besonderheiten der Bodenbeschaffenheit und des Natur- und Artenschutzes aus. Um die natürliche Wanderung der heimischen Amphibien auch während der Bauphase zu gewährleisten, wird die Maßnahme nicht nur mit einer kontinuierlichen ökologischen Baubegleitung umgesetzt. Bereits vor Baubeginn erfolgt die Aufstellung von Amphibienschutzzäunen. An diesen werden durch ein Fachbüro für Amphibienschutz bis Ende Oktober die Amphibien während der Wanderzeit kartiert, sicher eingesammelt und umgesetzt.
Der Teilabschnitt ist in kurzer Zeit bereits das dritte Streckenstück, das verkehrssicher neu gebaut wird. Er führt über den ehemaligen sogenannten westlichen Zollweg. Die tatsächliche geografische Grenze zwischen dem Brandenburgischen Kleinmachnow und Westberlin befindet sich inmitten des Gewässers Buschgraben. Den Auftakt der grundhaften Erneuerung bildete im Jahr 2022 der Abschnitt Lohmühlenbrücke bis zum Schlesischen Busch an der Puschkinallee. Dieser Abschnitt wurde im Sommer 2023 wieder an das Bezirksamt Treptow-Köpenick übergeben. Das Teilprojekt am südlichen Mauerweg Jenbacher Weg ist mit 5,5 Kilometern Länge im Grenzstreifen zwischen den Berliner Ortsteilen Marienfelde und Lichterfelde und der brandenburgischen Gemeinde Großbeeren eines der längsten Teilstücke und konnte ebenfalls im Sommer 2023 an die Stadtgüter übergeben werden.
Über das Gesamtprojekt Qualifizierung des Berliner Mauerwegs
Der Berliner Mauerweg ist ein Erinnerungsweg zur deutsch-deutschen Geschichte. Der Rundweg führt entlang der ehemaligen Grenzanlagen rund um West-Berlin. Die 160 Kilometer lange Strecke verläuft länderübergreifend sowohl auf Berliner als auch auf Brandenburger Gebiet. Ziel dieses historischen Themenpfads ist es, den ehemaligen Grenzraum mit den noch vorhandenen Relikten der Grenzanlagen zu erhalten und dauerhaft für die öffentliche Nutzung zu sichern. Grundlage für die qualifizierende Ertüchtigung des Mauerweges ist der Senatsbeschluss aus dem Januar 2019 (S-1848/2019) „Gemeinsame Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs“.
Für die Ertüchtigung des Berliner Mauerweges stehen bis Ende 2026 12,39 Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu 90 Prozent durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Tourismus) und zu 10 Prozent durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
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