Eine in den Boden eingelassene Tafel zeigt den ehemaligen Standort der Berliner Mauer an.
© Grün Berlin
Pressemitteilung

Berliner Mauerweg: Start der Bauarbeiten an der Ruppiner Chaussee

  • Berliner Mauerweg
  • Dienstag, 21. Oktober 2025
  • Sechstes Teilstück des Erinnerungswegs
  • Nachhaltige Sicherung von Zeugnissen deutsch-deutscher Geschichte
  • Mehr Aufenthaltsqualität für Gäste

Berlin, 21. Oktober 2025 - Am gestrigen Montag, 20. Oktober, sind die die bauvorbereitenden Maßnahmen für die Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs im Teilbereich Ruppiner Chaussee gestartet. Der rund ein Kilometer lange Abschnitt ist das sechste Streckenstück, das aufgrund starker Schäden grundlegend überarbeitet wird. Er verläuft entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Reinickendorf und der brandenburgischen Stadt Hennigsdorf. Der gesamte Erinnerungsweg erstreckt sich auf rund 160 Kilometern und wird vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin für das Land Berlin verantwortet. Die Fertigstellung des Teilbereichs Ruppiner Chaussee ist für Frühjahr 2026 geplant.

Der Mauerweg an der Ruppiner Chaussee folgt dem früheren Zollweg entlang der ehemaligen Grenze im damaligen Westberlin. Der Abschnitt weist durchgehend starke Schäden auf – verursacht durch schwierige Bodenverhältnisse und einen historisch bedingt schwachen und uneinheitlichen Unterbau. Um den Weg durchgängig gut begeh- und berollbar zu gestalten, erhält er einen neuen, langlebigen und verkehrssicheren Belag. Der abgetragene Asphalt wird recycelt. Dort, wo die Tragschicht für die Nutzung noch geeignet ist, wird sie belassen. Zur Verbesserung der Wegentwässerung leiten künftig neu modellierte Entwässerungsschneisen das Wasser gezielt in den angrenzenden Waldbereich, wo es zur natürlichen Bewässerung beiträgt.

Im Rahmen der Maßnahme entsteht eine neue Sitzgelegenheit aus der für den Mauerweg entwickelten Möbelfamilie. Die Bank besteht aus besonders witterungsbeständigen unbehandelten Eichenholzbalken aus der Region, mit einer Sitzfläche aus verzinktem Stahl. Außerdem wird in diesem Abschnitt an signifikanter Stelle eine neue Infostele errichtet. Sie zeigt historisches Bildmaterial und informiert in mehreren Sprachen, um an die Zeit der Mauer zu erinnern und das Bewusstsein dafür zu stärken.

Drei Teilstücke fertiggestellt, drei im Bau

Den Auftakt der grundhaften Erneuerung des Mauerwegs bildete im Sommer 2022 das Streckenstück Lohmühlenbrücke bis zum Schlesischen Busch an der Puschkinallee. Dieser Abschnitt wurde im Sommer 2023 wieder an den Bezirk Treptow-Köpenick übergeben. Das Teilprojekt am südlichen Mauerweg Jenbacher Weg ist mit 5,5 Kilometern Länge im Grenzstreifen zwischen den Berliner Ortsteilen Marienfelde und Lichterfelde und der brandenburgischen Gemeinde Großbeeren eines der längsten Teilstücke und konnte ebenfalls im Sommer 2023 an die Stadtgüter übergeben werden. Das Teilprojekt durch den Grünzug am Buschgraben ging im Juli 2025 an den Bezirk Steglitz-Zehlendorf zurück. Noch in Bau befinden sich derzeit der Abschnitt von Japaneck bis Lichterfelder Allee, der zwischen Berlin Steglitz-Zehlendorf und Teltow liegt, sowie der Abschnitt am Hahneberg in Berlin Spandau.

Über das Gesamtprojekt Qualifizierung des Berliner Mauerwegs

Der Berliner Mauerweg ist ein Erinnerungsweg zur deutsch-deutschen Geschichte. Der Rundweg führt entlang der ehemaligen Grenzanlagen rund um West-Berlin. Die 160 Kilometer lange Strecke verläuft länderübergreifend sowohl auf Berliner als auch auf Brandenburger Gebiet. Ziel dieses historischen Themenpfads ist es, den ehemaligen Grenzraum mit den noch vorhandenen Relikten der Grenzanlagen zu erhalten und dauerhaft für die öffentliche Nutzung zu sichern. Grundlage für die qualifizierende Ertüchtigung des Mauerweges ist der Senatsbeschluss aus dem Januar 2019 (S-1848/2019) „Gemeinsame Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs“.

Für die Ertüchtigung des Berliner Mauerweges stehen bis Ende 2026 12,39 Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu 90 Prozent durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Tourismus) und zu 10 Prozent durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.

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