Berliner Ökokonto: Klimaresiliente Weiterentwicklung des Kienbergparks geht in die nächste Runde
- Klimaresiliente Umgestaltung des Kienbergparks schreitet planmäßig voran
- Vorbereitung der Neupflanzung von rund 2.500 Bäumen und Sträuchern im November
- Maßnahmen sichern gebietseigene Gehölzarten und entwickeln sie weiter
Berlin, 2. Oktober 2024 – In dieser Woche starten in Marzahn-Hellersdorf die nächsten Maßnahmen zur klimaresilienten Umgestaltung des Kienbergparks im Rahmen des Berliner Ökokontos.
Ziel ist es, die Parklandschaft durch rund 2.500 Neupflanzungen nachhaltig weiterzuentwickeln und dadurch biologische Vielfalt und Klimaresilienz zu stärken. Auf einer Fläche von 9,1 Hektar werden gebietseigene Gehölzarten bewahrt und schrittweise entwickelt. In den kommenden Jahren wird so ein stabiler Laubmischwald, ergänzt durch vielfältige Waldränder sowie Offenlandflächen entwickelt und gepflegt. Der Kienbergpark dient als ökologische Ausgleichsfläche im Leitprojekt Biotopverbund Wuhletal des Berliner Ökokontos. Die Maßnahmen werden in drei Phasen umgesetzt und sind bis Ende 2029 geplant.
Ohne ausreichend Licht und Nährstoffe ist kein gesundes Pflanzenwachstum möglich. Durch gezielte Maßnahmen werden die Flächen entsprechend vorbereitet. Um Platz, Licht, Wasser sowie Nährstoffe für insgesamt 2.500 neue einheimische Jungbäume zu schaffen, wurden im Januar dieses Jahres zunächst die bestehende Vegetation der invasiven Arten, sogenannter Neophyten, eingedämmt. Dabei wurde die naturschutzfachlich empfohlene Methode des „Ringelns“ angewendet, bei der ein mehrere Zentimeter breiter Streifen der Rinde am unteren Stammteil eines Gehölzes ringförmig entfernt wird. Dadurch soll die arttypische massenhafte Entwicklung von Wurzelausläufern begrenzt und der Wildwuchs von Gehölzen gestoppt werden, welche die Biodiversität gefährden. Nun werden die Neophyten wie der Götterbaum entnommen oder auf geeignete Höhen eingekürzt, um verschiedenen Tierarten weiterhin als Lebensraum zu dienen. In einem nächsten Schritt werden im November im ersten Bauabschnitt 2.500 Bäume und Sträucher neu gepflanzt. Als Baumarten kommen u.a. Feldahorn, Waldkiefer und Salweide zum Einsatz. Die Waldränder werden mit artenreichen Blühsträuchern wie Hartriegel, Hundsrose oder Schneeball aufgewertet. Es handelt sich dabei um zertifiziert gebietsheimische Pflanzen.
Der Park bleibt während der Maßnahmen weiterhin zugänglich und nutzbar. Während der Umsetzung wird es in den kommenden Wochen tageweise vorübergehende Sperrungen an einzelnen Wegabschnitten geben, die Hauptwege sind nicht betroffen. Alternative Wegführungen werden entsprechend gekennzeichnet.
Den Maßnahmen zum sukzessiven Waldumbau liegt ein mit den Behörden und Naturschutzverbänden abgestimmtes naturschutzfachliches Konzept zu Grunde. Im Verlauf des Projekts werden im Berliner Raum über 13.000 neue Gehölze gepflanzt, wobei ausschließlich standortangepasste Pflanzenarten zum Einsatz kommen.
Der Kienbergpark ist ein Teilraum des Leitprojekts Biotopverbund Wuhletal des Berliner Ökokontos der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) und sichert nachhaltig die Landschafts- und Stadtentwicklung für künftige Generationen.
Werden beim Bau von gesamtstädtisch bedeutsamen Stadtquartieren Natur und Landschaft beeinträchtigt, hält das Land Berlin Flächen bereit, um diese Eingriffe klimaangepasst und biologisch vielfältig auszugleichen. Das Berliner Ökokonto ermöglicht diesen Ausgleich vorausschauend und effizient: Ein grünes Guthaben für Berlin.
Die Kosten belaufen sich auf rund 4,7 Mio. Euro und werden aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA) vorfinanziert. Für das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, übernimmt Grün Berlin die Bauherrenfunktion und ist verantwortlich für die Steuerung des Teilprojekts im Kienbergpark.
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