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Landschaftspark der Tegeler Stadtheide

Konzept & Zielsetzung

Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, allen Berliner*innen sowie den Gästen der Stadt diesen wertvollen Landschaftspark, der einige Jahrzehnte lang der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stand, ganz neu zu erschließen. Die zukünftige Nutzung der Stadtheide für Freizeit und Erholung, Spiel, Sport und Bildung in geschützter Natur spielt daher auch im Rahmen des Gesamtprojekts Tegel eine entscheidende Rolle. Der innovative Erlebnisraum, den die Stadt auf diese Weise gewinnt, lebt vor allem durch den dynamischen Dialog zwischen dem Park, neu geschaffenen und umliegenden Infrastrukturen sowie den Elementen der denkmalgeschützten Bestandsarchitektur des früheren Flughafens. Sie dienen nicht nur als interessante, ikonische Kulisse - manche von ihnen können für Besucher*innen auch als räumliche Bezugs- und Orientierungspunkte wirken.

Ein innovativer Ort für Freizeit und Erholung

Im Fokus der Entwicklung stehen zwei essenzielle Themen. Zum einen soll das Ideal der offenen Landschaft und des Naturschutzes bewahrt werden, um den Blick ins Weite zu ermöglichen. Zum anderen präsentiert sich der neue Park mit Angeboten für Freizeit, Erholung und Naturerforschung als in alle Richtungen anschlussfähiges Bindeglied zu den umliegenden Stadt- und Landschaftsräumen.

Den Schwerpunkt auf dem Areal des Landschaftsparks der Tegeler Stadtheide, der Menschen zu Erholung und Freizeitgestaltung einladen soll, bilden die Flächen der rund drei Kilometer langen und 60 Meter breiten Landebahn. Diese bleibt als historische Bestandsstruktur des ehemaligen Flughafens nicht nur erhalten, sondern wird auch nachhaltig in die Zukunft transformiert und gleichzeitig identitätsstiftendes Element im Gesamtkonzept. Für Aktivitäten wie Jogging, Radfahren, Skaten oder weitere Sportarten sind die Bedingungen hier optimal, während die benachbarte Fauna und Biotope bestmöglich geschützt bleiben. Entlang der Landebahn werden als besondere Anziehungspunkte sogenannte Tiny Forests angelegt, kleine Biodiversitäts-Oasen, die die Luft von Schadstoffen und Feinstaubpartikeln filtern und CO2 speichern. Ein Heidesteg am Ende bietet eine völlig neue Blickperspektive auf die Heide.

Mit dem Heideblick im Westen des Geländes entsteht eine Landschaftsskulptur, die Aussichtspunkt und Lebensraum für Flora und Fauna zugleich ist und im Sinne der Kreislaufwirtschaft die Wiederverwendung von Abbruchmaterial vor Ort fördert. Im Süden des Geländes werden zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen: Spiel- und Sportflächen sind hier ebenso nutzbar wie ein Umweltbildungszentrum mit Bildungsformaten für alle Besucher*innen. Beim Bau kommen innovative Konzepte wie u. a. die Nutzung von Recycling-Materialien zum Einsatz, im späteren Betrieb der energieeffizienten Park-Infrastruktur werden Zukunftstechnologien genutzt.

Natur schützen und erforschen

Die Tegeler Stadtheide ist ein Ort von hohem naturschutzfachlichem Wert. Neben schützenswerten Biotopen gibt es hier bedrohte Tierpopulationen z. B. der Feldlerche oder der Zauneidechse, die nicht nur für die Berliner Biodiversität eine wesentliche Rolle spielen. Außerdem hat das Areal als großes Kaltluftentstehungsgebiet eine wichtige Funktion für das Stadtklima der angrenzenden Flächen. Mit der behutsamen Transformation des Landschaftsraums wird die Natur der Stadtheide nicht nur geschützt, sie dient zudem als Erkenntnisinstrument. Unter anderem kommen im Rahmen eines innovativen Ansatzes Technologien wie künstliche Intelligenz, Sensoren und digitales Monitoring zum Einsatz. Die auf diese Weise generierten "grünen" Daten dienen als wertvolle Grundlage für die weitere Forschung und zur Identifizierung von Best-Practice-Methoden für eine zukunftsorientierte Qualifizierung und Bewirtschaftung.

Der Landschaftspark der Tegeler Stadtheide ist somit ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine harmonische Verbindung von Freizeit und Forschung mit dem Schutz von Flora und Fauna gelingen kann.