Öffentliche Bauten
Gedenkstätte Berliner Mauer
An der Bernauer Straße in Berlin-Mitte ist zwischen 2008 und 2014 die Gedenkstätte Berliner Mauer als zentraler Ort des Gedenkens an die Opfer der Berliner Mauer entstanden. Der 1,4 km lange und 4,4 Hektar große Grenzstreifen wurde nach einem Entwurf der Berliner Büros sinai, ON architektur und Mola+Winkelmüller Architekten zu einer neuartigen Erinnerungslandschaft umgestaltet und im November 2014 fertiggestellt. Zentrales Element ist das 2010 fertig gestellte „Fenster des Gedenkens“ auf dem ehemaligen Sophien-Friedhof – ein würdiger Gedenkort für die Todesopfer an der Berliner Mauer.
Bereits seit 1998 befand sich in der Bernauer Straße der zentrale Gedenkort der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Berlin, geschaffen in „Erinnerung an die Teilung der Stadt vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 und zum Gedenken an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft", so die offizielle Widmung. Ergänzt wurde die Gedenkstätte durch das Dokumentationszentrum Berliner Mauer und die Kapelle der Versöhnung. Seit Jahren erfahren diese drei Einrichtungen infolge eines wachsenden öffentlichen und touristischen Interesses an der Berliner Mauer einen kontinuierlichen Anstieg der Besucherzahlen.
Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer
Ab 2008 wurde die Gedenkstätte Berliner Mauer gemäß dem vom Berliner Senat 2006 beschlossenen "Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer" auf dem ehemaligen Grenzstreifen an der Bernauer Straße flächenmäßig erweitert und qualitativ erheblich aufgewertet. Die Baumaßnahme umfasste sowohl ein Besucherzentrum, Freianlagen und eine Open-Air-Ausstellung im Abschnitt Garten- bis Ackerstraße. Hierzu gehörte auch der Wiederaufbau eines Wachturms am Originalstandort an der Ackerstraße. 2011 hat Grün Berlin das Projektmanagement übernommen. Für die Stiftung Berliner Mauer, welche die Einrichtung betreibt, pflegt die Grün Berlin die Freiräume.
Das Gelände der Gedenkstätte ist eine Station der Stadtroute des Mauerweges unweit des Mauerparks und erstreckt sich beidseits der Bernauer Straße. Auf dem ursprünglich in Ost-Berlin gelegenen Grenzstreifen ist die Außenausstellung zur Geschichte der Teilung Berlins am Beispiel der Bernauer Straße exemplarisch dargestellt. Bestandteile der Anlage sind das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft sowie das „Fenster des Gedenkens“. Auf dem Areal befinden sich neben der Kapelle der Versöhnung auch die freigelegten Fundamente eines ehemaligen Wohnhauses, dessen Fassade bis Anfang der 1980er Jahre die Grenzmauer bildete.
Das Gestaltungskonzept der Gedenkstätte, vom Berliner Planungsbüro sinai entwickelt, greift originale Relikte der Grenzanlagen auf, die denkmalgerecht konserviert wurden, und zeichnet verschwundene Spuren mit Cortenstahl nach. Dies gilt sowohl für den Verlauf der Mauer also auch für die Fluchttunnel und die abgerissenen Grenzhäuser. Archäologische Fenster verweisen auf ältere Schichten der Grenzanlagen und Reste von Häusern und Straßen. Auffällig sind die rötlichen Stahlstäbe, die den Verlauf der Mauer kennzeichnen. Je nach Winkel der Betrachtung wirken sie mal durchlässig, mal geschlossen. An verschiedenen Stellen im Gelände können über QR-Codes Informationen abgerufen werden. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die zum Westteil der Stadt gehörte, stehen das Besucherzentrum von Mola+Winkelmüller Architekten (Fertigstellung: 2009) und das 2014 neu eröffnete Dokumentationszentrum mit einem Aussichtsturm. Im S-Bahnhof Nordbahnhof wird die Ausstellung "Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin" gezeigt. Sie dokumentiert die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Verkehrsnetz der Stadt.