
Berliner Mauerweg
Planung & Entwicklung
Die Grundlage für die Umsetzung des Projektes Berliner Mauerweg wurde bereits 2001 mit einem Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses geschaffen. Am 11. Oktober 2001 wurde festgelegt, dass eine durchgehende Wegeverbindung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf der rund 160 Kilometer langen Trasse der ehemaligen Grenzanlagen um West-Berlin unter Nutzung der teilweise noch vorhandenen Grenzwege anzulegen ist. Außerdem wurde beschlossen, dass am Mauerweg Informationssysteme (Hinweisschilder und Informationstafeln) aufgestellt werden, die den Verlauf der ehemaligen Grenzanlagen kennzeichnen und nachvollziehbar machen, und auf den Informationstafeln mit Kurzbiografien an die Toten der Berliner Mauer erinnert werden soll.
Von 2002 bis 2006 erfolgten dann wesentliche Wegeneubau- und Instandsetzungsmaßnahmen. Konkret wurden ca. 25 Teilmaßnahmen auf Teilstrecken des Mauerweges vom Land Berlin, vertreten durch die Grün Berlin GmbH, umgesetzt.
In den Jahren 2009 und 2011 wurde das Informationssystem durch den Einbau von Erinnerungstafeln für die Maueropfer erweitert. Soweit möglich, wurden sie am authentischen Flucht- bzw. Todesort errichtet. Bisher wurden 54 Stelen (19 "Besondere Orte" und 35 Gedenkstelen) realisiert.
Laut Senatsauftrag sollen für die Bereiche, in denen die räumliche Situation es erlaubt, Handlungsempfehlungen zu Ausbaustandards gegeben werden. Dafür hat Grün Berlin gemeinsam mit einer Vielzahl an Stakeholdern Gestaltleitlinien für den Berliner Mauerweg entwickelt, die das Erscheinungsbild, die Identität und die Wiedererkennbarkeit des Mauerwegs als eine Art gestalterische Klammer stärken sollen. Diese bilden nun die Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der Planungen zu den einzelnen Teilprojekten. Resultierend aus den Gestaltleitlinien wurden ebenfalls Sitzmöbel für den Mauerweg entworfen, sowie die Erweiterung und Optimierung des Orientierungs- und Informationssystems vorgeschlagen, welche sich gegenwärtig in der Entwicklung und Herstellung befinden und dann sukzessive in den ersten baulichen Teilprojekten am Mauerweg eingebaut werden.
Erste bauliche Teilprojekte
Teilprojekt „Schlesischer Busch“ - Lohmühle: Der Berliner Mauerweg führt hier entlang des Flutgrabens durch die öffentliche Grünfläche „Schlesischer Busch“. In der Grünanlage befindet sich auch ein ehemaliger Wachturm der Grenzanlage, der bis jetzt nicht in den Berliner Mauerweg eingebunden ist. Dieser Umstand und der sehr schlechte Zustand der zum Teil stark frequentierten Wege erfordern eine schnellstmögliche Umsetzung der Maßnahme. Konkret geht es hier um den Ausbau von ca. 1,1 Kilometer des Berliner Mauerweges von der Puschkinallee bis zum Lohmühlenplatz sowie der Schaffung von attraktiven Aufenthaltsbereichen, Informationsstelen zur Teilung der Stadt sowie bedarfsgerechte Nachpflanzungen in den für den Grenzbereich prägenden japanischen Kirschenreihen. Die Bauarbeiten haben im September 2022 begonnen.
Teilprojekt Jenbacher Weg: Der Abschnitt Jenbacher Weg befindet sich im Süden von Berlin zwischen dem sogenannten Japaneck in Teltow Sigridshorst und dem östl. gelegenen Abzweig nach Birkholz. Auf knapp 6 Kilometern ist der Asphaltbelag durch Querrisse deutlich geschädigt. Das führt zu erheblicher Beeinträchtigung der Nutzung des Weges und birgt Gefahrenstellen. Auf etwa 4 Kilometern dieses Teilabschnitts verläuft der Mauerweg streckengleich mit dem Radfernweg Berlin - Leipzig. Der Teilabschnitt Jenbacher Weg wird ab Herbst 2022 ertüchtigt.