
Berliner Mauerweg
Mit der laufenden Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs wird eines der bedeutendsten historischen Wegesysteme der Hauptstadtregion dauerhaft gesichert. Der rund 160 Kilometer lange Rundweg, der dem ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer folgt, ist heute zugleich Erinnerungsraum, Bildungsort und öffentlich zugängliche Wegeverbindung. Er verbindet zentrale Gedenkorte wie die Bernauer Straße oder den Mauerpark mit städtischen und landschaftlichen Freiräumen – und übersetzt Geschichte in einen erfahrbaren Erholungsraum.
Ziel der Maßnahme ist es, diesen Ort der kollektiven Erinnerung dauerhaft barrierearm, sicher, wiedererkennbar und informativ zu gestalten. Über mehr als 100 Übersichtskarten und 40 Informationsstationen entlang der Route können Berliner*innen, Brandenburger*innen und Gäste der Stadt die Geschichte der Teilung direkt im Stadtraum erleben – zu Fuß, mit dem Rad oder im Rahmen geführter Bildungsangebote.
Gleichzeitig ist der Mauerweg eine wichtige Infrastruktur: Er erschließt Quartiere, verbindet Landschaftsräume und ermöglicht eine klimafreundliche Mobilität – eingebettet in das wachsende Fuß- und Radwegenetz der Hauptstadtregion. Seine Sanierung umfasst u. a. die Beseitigung schadhafter Stellen, die Verbesserung der Orientierung sowie die Erneuerung kompletter Abschnitte, sodass diese für Fußgänger*innen und Radfahrende durchgängig sicher sind.
Die Ertüchtigung wird durch Grün Berlin für das Land Berlin umgesetzt. Grundlage ist eine umfassende Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2018. Die Maßnahmen wurden 2019 durch einen Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses eingeleitet. Seit 2022 setzt Grün Berlin die Maßnahmen in Teilprojekten sukzessive um.
Neben dem erinnerungskulturellen Anspruch stehen auch langfristige Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Fokus: Durch robuste Beläge, standardisierte Ausstattung und pflegeleichte Materialien werden Unterhaltungsaufwand und -kosten reduziert – bei gleichzeitig gesteigerter Aufenthaltsqualität.
Auch bei der Realisierung der Maßnahmen ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Treiber: Wo immer möglich werden bestehende Materialien wiederverwendet und recycelte Materialien eingesetzt. Auch der Schutz der örtlichen Flora und Fauna hat in allen Projekten Priorität.