Gendarmenmarkt

Planung & Entwicklung

Seit Baubeginn im Oktober 2022 werden 14.000 Quadratmeter des Gendarmenmarktes nach Plänen des Büros Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Freianlagen) mit dem Nachunternehmer PST Ingenieure (Technische Ausrüstung) saniert.

Der Entwurf ging aus einem intensiven 2011 durchgeführten Beteiligungsverfahren hervor. Die Planungen beziehen sich zum einen auf die Erneuerung des Platzbelages entsprechend der derzeitigen Verkehrsbeanspruchung und die Schaffung einer unterirdischen Infrastruktur für Gastronomie und Veranstaltungen. 2018 übertrug das Land Berlin die Planung der Komplettsanierung der Grün Berlin. Mit Blick auf eine klimaresiliente Stadtgestaltung und vor dem Hintergrund der klimatischen Herausforderungen erfolgte gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben die Erarbeitung eines innovativen Regenwassermanagements. Dieses schützt die historische Mitte Berlins zukünftig vor den Auswirkungen des Klimawandels.

Barrierefreie Leitungsnetze

Rund 6.000 Tonnen Natursteinpflaster werden abgetragen, um den Platz nachhaltig mit einem unterirdischen, rund fünf Kilometer langen Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser auszustatten. Mit über 50 versenkbaren Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüssen und rund 30 unterirdischen Stromanschlüssen können Veranstaltungen künftig unabhängig vom Konzerthaus stattfinden und verkürzen die technische Auf- und Abbauzeit erheblich. Bisherige Kabelbrücken entfallen und ein komfortables Begehen oder Befahren wird künftig gefahrlos möglich sein. Weiterhin werden am Deutschen und Französischen Dom sowie am Konzerthaus barrierefreie Zugänge zum Platz geschaffen. Hierbei werden die in den achtziger Jahren angelegten Aufkantungen entfernt und der Platz wieder höhengleich an die Gehwege angeschlossen. Der Gehweg der Charlottenstraße wird nach Westen verbreitert, hierzu wird der derzeitige Parkstreifen entfernt. In diesem Zuge erfolgt die Optimierung der Betriebszugänge am Konzerthaus und die Ausweisung einer definierten Ladezone.

Regenwassermanagement

Ein nachhaltiges Regenwassermanagement wird zukünftig kostbares Regenwasser auffangen und dem Grundwasser zurückführen. Das anfallende Niederschlagswasser wird dafür in unterirdischen technischen Anlagen vorgereinigt und in sechs Rigolen gesammelt. Besonders bei Starkregenereignissen fungieren die Rigolen als wichtige Speicherräume, die überschüssiges Wasser zurückhalten, das Kanalnetz entlasten und dafür sorgen, dass örtliche Überschwemmungen verhindert werden.

Vegetation

Das kleinkronige Baumraster wird in seinem Grundansatz aus dem Konzept der 1930er Jahre sowie früherer Planungsvorschläge übernommen und zeigt auch nach Beendigung der Sanierungsarbeiten die geschichtliche Kontinuität des Gendarmenmarktes. Das künftige Baumraster ist Ergebnis der intensiven Bürger*innenbeteiligung. Einzelne Bäume werden gemäß dem im Bürgerforum vorgestellten Entwurf gefällt. Die Notwendigkeit, die Bäume zu fällen, ist auf technische Anforderungen zurückzuführen: Der Platz wird, zur Herstellung der Barrierefreiheit, abgesenkt, unter den Bäumen liegt teilweise ein U-Bahn-Tunnel. Im Süden des Platzes sind drei Baum-Neupflanzungen vorgesehen. Es sind statt kleinkroniger Ahornbäume große japanische Schnurbäume (Sophora japonica) vorgesehen. Die schirmartigen Bäume haben eine extreme Toleranz gegenüber Hitze, Trockenheit und Abgasen und sind hervorragend für das Stadtklima geeignet. Mit einer ausladenden Krone von 12 bis 18 Meter ist der japanische Schnurbaum ein hervorragender Schattenspender.