
Gendarmenmarkt
Der Gendarmenmarkt gilt als einer der schönsten Plätze Berlins. Eingerahmt im Süden vom Deutschen Dom und im Norden vom Französischen Dom ist er ein Zentrum urbanen Lebens mit bewegter Geschichte mitten in der Hauptstadt. Ursprünglich im 17. Jahrhundert als Marktplatz angelegt, bietet er heute den Berlinerinnen und Berlinern sowie den Gästen der Stadt einen Ort zum Schlendern und Flanieren, zum Erleben von Konzerten und Kultur-Highlights oder zum Essen und Trinken in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés.
Mit den Bürger*innen nachhaltig gesichert
Die intensive Nutzung des Platzes mit jährlich Millionen von Gästen hat deutliche Spuren hinterlassen: Funktional und gestalterisch wurde der Gendarmenmarkt den vielfältigen Bedürfnissen und Ansprüchen von Bürgerinnen und Bürgern, Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Gästen der Stadt nicht mehr gerecht.
Auf Basis eines umfangreichen Beteiligungsverfahrens hat Grün Berlin den Gendarmenmarkt fit für die Zukunft gemacht. Klimaangepasst, denkmalgerecht, tourismusnah und wirtschaftlich effizient wurde der einzigartige Freiraum in Berlins Mitte behutsam umgestaltet. Von den infrastrukturellen Maßnahmen profitieren neben den Besucher*innen auch die Anrainer*innen wie das Konzerthaus oder die Gastronomien sowie die weit über die Stadt hinaus beliebten Großveranstaltungen und Konzerte wie das Classic Open Air und der Weihnachtsmarkt.
Klimaangepasster Stadtumbau
Die Baumaßnahmen starteten Ende Oktober 2022 zunächst mit der notwendigen Kampfmittelerkundung. Durch Bohrungen, Grabungen und Schürfungen wurde das Erdreich auf Munition und andere Kampfmittel hin untersucht. Im Anschluss begannen die umfangreichen Tiefbauarbeiten. Rund 6.000 Tonnen Natursteinpflaster wurden abgetragen. Der Gendarmenmarkt profitiert nun von einer umfangreichen unterirdischen Infrastruktur mit Trink- und Abwasser sowie Strom. Das Versorgungsnetz erstreckt sich auf über fünf Kilometer und ist autark über Unterflurverteiler nutzbar, mit je rund 30 unterirdischen Schmutzwasser- und versenkbaren Trinkwasseranschlüssen sowie unterirdischen Stromanschlüssen. Veranstaltungen, wie das Classic Open Air und der Weihnachtsmarkt, können künftig unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses durchgeführt werden und ohne, dass eine provisorische Verkabelung erforderlich ist. Dadurch verkürzen sich die Auf- und Abbauzeiten erheblich.
Innovatives Regenwassermanagement
Ein nachhaltiges Regenwassermanagement sammelt nun kostbares Regenwasser und führt es dem Grundwasser zu. Das anfallende Niederschlagswasser wird dafür in unterirdischen Anlagen vorgereinigt und in Rigolen gesammelt.
Besonders bei Starkregenereignissen fungieren die Rigolen als wichtige Speicherräume. Sie halten überschüssiges Wasser zurück und verbessern so den Wasserhaushalt Berlins. Die Folgekosten des Klimawandels werden reduziert und lokale Überschwemmungen vermieden.
Denkmalgerecht und barrierefrei
Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten wurde neuer Naturstein verlegt. Die Mosaikpflaster und Platten orientieren sich dabei an der bisherigen Pflasterrasterung. Das historische Bild der Pflasterfläche bleibt somit erhalten und wurde gleichzeitig für die in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Nutzungsansprüche modifiziert. Die Sanierung und Entwicklung des Gendarmenmarktes ist ein Musterbeispiel für die harmonische Verbindung von Klimaanpassung, Denkmalschutz und Stärkung der Wirtschaft. Vor allem: Dank der Sanierung und Weiterentwicklung ist der Gendarmenmarkt für seine vielen Millionen Besucher*innen barrierefrei erreichbar.
Die Fertigstellung der Hauptbaumaßnahmen erfolgte planmäßig im Dezember 2024. Mit der technischen Abnahme Ende Februar 2025 wurde der Platz im März an den Bezirk Berlin Mitte übergeben und ist seit dem 13. März wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Impressionen vom Gendarmenmarkt
