Platz der Luftbrücke

Gemeinsam vieles neu machen

Es ist vor allem eine Frage der Wahrnehmung: Viele Berliner*innen haben den Platz der Luftbrücke lange Zeit in erster Linie als Verkehrsknotenpunkt gesehen, der ihnen die Stadt erschließt. Als einen Ort, an dem man mit Auto oder Fahrrad Richtung Osten nach Neukölln und Friedrichshain und südwärts nach Tempelhof geschickt wird, westlich nach Schöneberg, Richtung Norden nach Mitte. Und wo man im Vorbeiweg zum weltberühmten Denkmal von Eduard Ludwig aufschauen kann.

Dem historischen Platz endlich zu vollem Recht zu verhelfen, ihn auch zum validen Treffpunkt und Lieblingsort für Berliner Menschen und Besucher*innen zu machen, ist eines der Ziele des großen Um- und Neugestaltungsprojekts, das Grün Berlin seit 2020 vorantreibt. Das bislang eher heterogene Gebiet soll sich zu einem zusammenhängenden, sinnstiftenden Raum mit abwechslungsreich angelegten Plätzen und Grünflächen wandeln, der als Referenzprojekt im Bereich Regenwassermanagement auch das große Thema Schwammstadt unterstützt. Grün Berlin führt den Platz seiner grundlegenden städtebaulichen Transformation entgegen – hin zum attraktiven Innenstadtidyll, wo sich nicht nur die Anwohner*innen gern aufhalten.

Kooperationspartner

  • Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
  • Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • Tempelhof Projekt
  • Berliner Wasserbetriebe
  • Stadtprojekt Tempelhofer Damm
  • Denkmalschutz

Gemeinsames Voranschreiten

Naturgemäß steht ein Großprojekt wie dieses auch in direkter Wechselwirkung mit Entwicklungsmaßnahmen, die in der unmittelbaren Peripherie stattfinden. Beim Platz der Luftbrücke sind dies zum Beispiel die umfangreichen Arbeiten am Tempelhofer Damm, die seit 2017 im Stadtprojekt Tempelhofer Damm gebündelt sind. Die Verkehrsader soll auf einem 2,2 Kilometer langen Abschnitt komplett umgebaut werden. Um hier möglichst viele Synergien zu nutzen und enge Abstimmungen sicherzustellen, ist Grün Berlin im regelmäßigen, engen und produktiven Austausch mit allen Projektakteuren.

Der Dialog zwischen Grün Berlin und dem Stadtprojekt begann im Zuge der Vorentwurfsplanung. In dieser Phase wurde der Umfang der räumlichen, zeitlichen und baulogistischen Schnittstellen zwischen den zwei Vorhaben sichtbar. Seither nehmen Vertreter*innen von Grün Berlin an den turnusmäßigen Koordinations-, Abstimmungs und Lenkungsrunden des Stadtprojekts teil und befinden sich darüber hinaus mit allen Beteiligten in bilateralem Austausch zu spezifischen Themen.

Aktionen greifen ineinander

Infolge der umfangreichen Abstimmung konnte Grün Berlin das Timing zum Projekt zuletzt zielführend aktualisieren. Der frühzeitige Austausch mit den Verantwortlichen des Stadtprojekts machte es unter anderem möglich, die Baumaßnahmen am Platz auf Anfang 2025 vorzuziehen. Mit solchen Koordinationen hilft Grün Berlin mit, die entstehenden Mehrwerte für Anwohner*innen deutlich schneller zu realisieren. Es ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie es im Rahmen von Kooperationen gelingen kann, komplexe Aufgaben in der Projektabwicklung vorausschauend und zuverlässig zu lösen und Planungen mit größtmöglicher Flexibilität zu aktualisieren.

Das umfangreiche Partizipationsverfahren mit Bürger*innen und Gewerbetreibenden hat das Vorhaben von Grün Berlin am Platz weiter manifestiert. Die Umwandlung von grauer Infrastruktur in grüne bzw. grün-blaue steht hier als Grundgedanke im Mittelpunkt der Neukonzeption. So wird die Manfred-von-Richthofen-Straße im Abschnitt vom Tempelhofer Damm bis zum Schulenburgring ein neues Gesicht erhalten: Planungsziel ist die Aufwertung der Geschäftsstraße unter anderem durch eine Integration von Lade- und Kurzzeitparkzonen. Fußgänger*innen werden künftig breitere Gehwege zur Verfügung stehen, für Radfahrende sind Schutzstreifen auf der Fahrbahn geplant. Der Quartiersplatz wird einen ruhigen und angenehmen Charakter haben, Anwohner*innen werden ihn sich generationsübergreifend aneignen können. Die Piazza, die bislang als Parkplatz und Taxistand diente, wird zum urbanen Platz mit Bäumen, Brunnen und Überflutungsschutz entwickelt.

Zahlen & Fakten

  • Fläche: 3,3 Hektar
  • Investitionen: 14 Mio. €
  • Finanzierung: Landesmittel
  • Zusätzliche Fläche Freiraum für Bürger*innen: 8.800 m²
  • Zusätzliche neue Fahrradstellplätze: 224
  • Von den Maßnahmen profitierende Anwohner*innen: ca. 40.000
  • Voraussichtliche Fertigstellung westlicher Teilbereich: 2026

Nachhaltigkeit trifft Stadttradition

Eine entscheidende Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch die Themen Umweltschutz und Klimaresilienz. Neben umweltfreundlicher Mobilität und der Umwandlung von Verkehrs- und versiegelten Flächen in grüne Aufenthaltsräume spielt das Thema Regenwassermanagement die zentrale Rolle. Die Manfred-von-Richthofen-Straße, der Quartiersplatz und die Piazza werden im Sinne des Schwammstadtprinzips mit einem innovativen, auf den Ort zugeschnittenen System zum dezentralen Regenwassermanagement ausgerüstet.

Im Fall von Starkregen wird das Niederschlagswasser zeitweise in sogenannten Retentionsräumen zurückgehalten und am Ort langsam zur Versickerung gebracht. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zum Überflutungsschutz und entlastet die Kanalisation. Das klimaangepasste Regenwasserkonzept nutzt die Ressource Wasser zudem für die örtliche Vegetation (über die Tiefbeete und Mulden) und zur Abkühlung im Sommer. Dass Plätze und Straßen im Areal grüner werden, trägt insgesamt zur Luftreinhaltung bei.

So wird die städtebauliche Transformation den geschichtsträchtigen und stark genutzten Ort nicht nur lebensqualitativ aufwerten, sondern ihn auch fit für die Herausforderungen der Zukunft machen.

Quiz
Wie viel Quadratmeter zusätzlicher Freiraum entsteht für Bürger*innen am Platz der Luftbrücke?
Tipp: Die Antwort finden Sie im Artikel.
Fast! Richtig! Es sind 8.800 Quadratmeter - zum Beispiel entsteht ein neuer urbaner Platz mit Bäumen, Brunnen und Überflutungsschutz.